Dienstag, 12. April 2016

Schreibtagebuch bis zum 12.04.2016 (Camp NaNo Rückblick 1)


Das Schreibtagebuch geht weiter! Diesmal mit dem ersten Camp NaNoWriMo Eintrag, ein Rückblick auf die vergangenen zwölf Tage. Zusätzlich noch eine Auffrischung auf den aktuellen Stand der Dinge, da ich mich zu meinem Schreibfortschritt lange nicht mehr gemeldet habe.

Update des Fortschritts

Der letzte Stand lag bei 110.000 geschriebenen Wörtern und einem abgeschlossenen Kapitel 16. Nun, in der Zeit, die ich auf meinem Blog nicht aktiv war, habe ich aber trotzdem so einiges geschafft. Aktueller Stand, hier und heute am 12.04.16: Seit dem letzten Eintrag sind 23.891 Wörter dazu gekommen, das macht insgesamt ca. 134.000 Wörter, Kapitel 20 habe ich gestern abgeschlossen und Kapitel 21 angefangen.
Damit umfasst mein Manuskript schon jetzt mehr Wörter als geplant und ich frage mich, ob es nicht zu umfangreich geworden ist. Nach Kapitel 20 folgen noch mindestens zwei weitere Kapitel. Ein Kapitel umfasst bei mir etwa 7.500 Wörter - das Manuskript würde dann also etwas über 150.000 Wörter lang sein.

Schreiberfahrungen während dieser Zeit und Camp NaNo

Das meiste Geschriebene ist jetzt im April, also während des Camp NaNo, entstanden. Das zeigt mir bereits jetzt, dass mir Wort-Ziele tatsächlich helfen und mich motivieren. Schreiben ist ein kreativer Prozess, der fließen muss und nicht kalkulierbar ist. Das hat mich bisher immer davon abgehalten, Deadlines, Wort-Ziele oder andere Messmethoden zu verwenden. Ein Fehler, aus dem ich nun gelernt habe.
Es mag nicht für jeden zutreffen, aber ich kann nach anfänglicher Skepsis sagen, dass mir genau diese Dinge helfen. Das liegt nicht unbedingt nur an der Motivation - motiviert zum Schreiben bin ich auch so oft genug. Auch nicht am Ehrgeiz, denn noch habe ich mit meinem Projekt nichts erreicht, nichts veröffentlicht, schreibe (noch) für mich selbst. Ich glaube, der entscheidende Faktor ist hier die Schreibroutine, die sich einstellt, wenn ich mir jeden Tag vornehme, zu diesem Zeitpunkt zu schreiben und mir bewusst Raum für mein Projekt zu lassen.
Der Beweis war für mich die Zeit nach meinem Praktikum. Wie ich bereits mehrfach beklagt habe, bin ich in diesen drei Wochen kaum zum Schreiben gekommen, was mich in der Zeitplanung echt zurückgeworfen hat. Die ersten Tage danach lief es dann wieder schleppend, was mich angesichts des Erfolgs in der Zeit davor ein bisschen verzweifeln lassen hat. Dann habe ich mich aber trotzdem jeden Tag rangesetzt, insbesondere seit dem 1.April, und jetzt fließt es wieder.
Als wäre das Schreiben, mein ganzes Projekt und die Geschichte eine zähflüssige Masse, die erst nach ausreichend Zeit der Bewegung immer schneller fließt und schließlich ungehemmt strömt.
Obwohl die Uni nun wieder begonnen habe, möchte ich jeden Tag schreiben, um den Fluss nicht wieder zu stoppen. Dann würde nämlich erneut Zeit vergehen, bis er an Geschwindigkeit gewonnen hat.

Camp NaNoWriMo

Nun aber zu den bisherigen Ergebnissen des Camp NaNo. Mein Ziel sind 50.000 Wörter, wobei "Kind der Wüste" schon vorher enden wird. Den Rest werde ich mit Überarbeiten und kleinen neuen Projekten auffüllen.
























Da ich am heutigen Tag noch nichts geschrieben habe, reicht der letzte Balken nicht an den Wordcount und ich würde am 4.Mai die 50.000 Wörter erreicht haben. Das ändert sich natürlich noch, wenn ich heute weiterschreibe.
Was mir aufgefallen ist zu Schreibtempo, -zeit und -gewohnheiten:

  • Im Vergleich mit der Schreibgeschwindigkeit anderer Schreiberlinge und ihrem Wort-Ziel bin ich relativ langsam. Da dies aber meinem Tempo entspricht und ich während des Schreibens schon viel überlege, wie ich etwas formuliere und wie ich zu der nächsten Situation überleite, stört mich das nicht. Im Gegenteil bin ich ganz glücklich, das richtige Gleichgewicht gefunden zu haben, um kontinuierlich schreiben zu können.
  • Im Moment schreibe ich meistens abends, zwischen 19 und 23 Uhr, so wie ich Zeit habe. Das liegt sicher daran, dass bis gestern noch vorlesungsfreie Zeit war. Ich habe aber auch festgestellt, dass ich abends die längste Zeitspanne ohne Unterbrechungen habe. Ganz einfach, weil ich zu dieser Zeit meistens nicht allzu viel zu tun habe und finde.
  • Wenn ich schreibe, bin ich meistens hochkonzentriert und antworte nur selten, wenn mein Mann mich direkt anspricht oder unterbewusst, woran ich mich dann meistens nicht mehr erinnern kann. Außerdem höre ich meistens über Kopfhörer Musik. Wichtig ist, dass kein Gesang darin vorkommt, weil mich das wiederum ablenkt. Meistens fällt meine Wahl auf epische Musik, die dann als Hintergrundgeräusch runterspielt ohne von mir beachtet zu werden. Mit Klaviermusik hat es während der letzten Schreibsession auch ganz gut geklappt.

Aktuelles und Ausblick

Wie gesagt fehlen noch drei Kapitel bis zum Ende. Die Szenen, die ich im Moment schreibe, gestalten sich dabei als äußerst schwierig und eigenwillig, weshalb ich mehrfach umplanen musste - deshalb zieht es sich zum Ende hin auch so in die Länge. Es sind die Szenen vor dem Finale, die zu diesem hinleiten und es würdig herbeiführen sollen. Aus diesem Grund sind sie mir besonders wichtig und ich nehme die zusätzlichen Worte in Kauf.
Gleichzeitig habe ich ein bisschen Angst vor dem Ende, da die Reise mit meinen Charakteren dort vorläufig enden wird. Das Wiedersehen wird es dann während der Überarbeitung geben, trotzdem ist es ein befremdliches Gefühl. Bis dahin genieße ich jeden Moment.
Übrigens: Interessierten, worum es in "Kind der Wüste" eigentlich geht, schicke ich gerne eine kurze Inhaltsangabe.